Das Bad Blankenburger Rathaus entstand bereits im Mittelalter. Die Sandsteinmauern im Erdgeschoss stammen aus dem 13. und dem 15. Jahrhundert. Bis 1525 hat sich hier die Münzstätte der Stadt befunden. 1744 kam es zu einem großen Stadtbrand, der fast die gesamte Stadt einschließlich des Rathauses zerstörte. 1744 bis 1750 wurde das Rathaus komplett wieder aufgebaut.

1995 begann eine vollständige Sanierung des Rathauses, die bis 1998 dauerte. Hauptaufgabe bei der Sanierung war, die Freilegung des historischen Bestandes. Im Eingangsbereich wurde bei den Sanierungsarbeiten ein Brunnen freigelegt. Um diesen Fundus sichtbar zu machen wurde ein gläserner Fußboden installiert, der eine architektonische Besonderheit darstellt.

Die nach Westen liegende Mauer ist eine der ältesten Bauteile des Rathauses. Die Westmauer wurde im Foyerbereich im Erdgeschoss freigelegt, verfugt und unverputzt gelassen, um auf den Zusammenhang mit den unter Glas befindlichen Bodenfunden zu verweisen. Zusätzlich wurde ein Baufenster unverputzt erhalten, um Techniken der verschiedenen Bauphasen zu dokumentieren.

An der Außenmauer des historischen Rathauses, befindet sich das „Hungermännchen“ und eine Wappentafel. Beide stammen aus der Zeit vor dem Brand. Ebenso sind die Nachbildungen einer Blankenburger Elle und ein Gedenkstein der an Fröbels Kindergartenbegründung im Jahr 1840 im Rathaussaal erinnert.

Im heutigen Fröbelsaal, welcher sich im 1. Obergeschoss des Rathauses befindet, wurde am 28.06.1840 der erste deutsche Kindergarten durch den Pädagogen Friedrich Fröbel gegründet. Der mit alten Ornamenten verzierte Saal wird heute als Tagungssaal für kulturelle Veranstaltungen, sowie für Konzerte genutzt.

Im Zuge der Rathaussanierung entstand im 2. Obergeschoss das Stadtmuseum. Verdienstvolle Einwohner und Ehrenbürger der Stadt werden hier präsentiert. Dort werden unter anderem Kunstschmiedearbeiten von Prof. Hilmar Lauterbach präsentiert. Er stiftete seine Werke wie z. B. Treib- und Schmiedearbeiten, insbesondere Kerzenleuchter, Truhen und ähnliche kunstgewerbliche Gegenstände für seine Vaterstadt Bad Blankenburg. Im zweiten Raum ist eine Ausstellung zu Leben und Werk von Prof. Dr. Otto Schmiedeknecht zu sehen. Der ehemalige Lehrer beschäftigte sich vor allem mit den Hymenopteren (Hautflügler) und ganz speziell mit den Schlupfwespen.

Für Naturfreunde und Liebhaber seltener Schmetterlinge ist der Besuch der Sammlung von Dr. Helmut Steuer ein absolutes „Muss“. Der Arzt und Entomologe hat sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit auf Schmetterlinge spezialisiert. Über 2200 Arten von insgesamt 3500 in ganz Mitteleuropa entdeckte und katalogisierte er um Bad Blankenburg. Einen Teil seiner bunten Schmetterlingssammlung stiftete er seiner Heimatstadt.
Das Dr.-Steuer-Kabinett befindet sich seit Juni 2007 im Erdgeschoss des Rathauses.

  

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